Bei der Liegenschaft der Kirchgemeinde handelt es sich um ein ehemaliges Bauernhaus, bestehend aus Wohn- und Ökonomieteil aus dem 19. Jahrhundert. Sie steht mit ihrer östlichen Fassade direkt an der historischen Kirchenmauer und bietet somit optimale Voraussetzungen, das Kirchenareal als Pfarreizentrum zu ergänzen. Das Raumprogramm umfasst einen 90 m2 grossen Pfarreisaal mit Küche und Lagerraum, einen Sitzungsraum, Lokalitäten für die Jubla, Büros und eine Wohnung.
Ein Saal dieser Grösse erfordert einen grossen Eingriff in die Gebäudestruktur. Der Mitte des 20. Jahrhunderts anstelle des ehemaligen Ökonomiegebäudes erstellte Massivbau musste abgebrochen werden und bietet in seiner neuen Form Platz für den Saal auf dem Niveau des Kirchenplatzes und weitere grössere Räume im Erdgeschoss. Die neue Fassade aus Glas und Holz soll wieder die ursprüngliche Teilung des Gebäudes in Wohn- und Ökonomieteil hervorheben.
Im ehemaligen Wohnhaus sind die Geschosshöhen auf zeitgemässe Masse angehoben, das ursprüngliche Fassadenbild wurde dabei weitgehend beibehalten. In Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege war es auch möglich, den Saal durch die historische Kirchenmauer zum Kirchenplatz hin zu öffnen. Der mit Kupfer eingefasste Rahmen, welcher die Mauer durchstösst, findet sich rings ums Gebäude bei allen neuen Öffnungen wieder. Die Nutzungen sind im Gebäude klar verteilt: die kleinteiligeren, privateren Räume (Büros und Wohnung) finden sich im ursprünglichen Wohnhaus wieder, die grösseren, öffentlichen Räume (Mehrzweck-, Jubla-Raum und Saal) bekamen ihren Platz in den grösseren, höheren Räumen des neuen Ökonomieteils. Das Treppenhaus befindet sich an der Schnittstelle der beiden Gebäudeteile und kann von dort alle Nutzungen erschliessen.
Auch die Materialisierung im Gebäude soll die Gliederung in Wohn- und Ökonomieteil unterstützen. Den traditionellen Eichenparkettböden und Weissputzwänden im ehemaligen Wohnhaus stehen im ehemaligen Scheunenteil Hartbetonböden, grober Kalkputz und Sperrholzoberflächen gegenüber. Die Holzverschalung des Scheunenteils soll einerseits flächig wirken und andererseits genügend Lichteinfall in die dahinterliegenden Räume zulassen. Ein in den Dorfkernen häufig wiederkehrendes Motiv sind Bretterschalungen, welche über ornamentale, seitliche Ausschnitte ein gewisses Mass an Licht und Luft in die dahinter liegenden Räume lassen. Dieses Motiv wird mit der Fassade des Pfarreizentrums aufgegriffen und so weiterentwickelt, dass die Bretterschalung eine befriedigende Belichtung der Räume zulässt.